Liebe Leser,
während diese Ausgabe des Brühler Bilderbogen gerade gedruckt wird, begibt sich unser langjähriger Bilderbogen-Partner und persönlicher Freund Fatih Türk auf eine Reise nach Berlin. Der Anlass der Tour ist ein sehr erfreulicher. Denn Fatih Türk erhält aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 4. Dezember in Schloss Bellevue zum Tag des Ehrenamtes den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Zusammen mit 16 anderen Frauen und Männern, darunter Franziska van Almsick, wird Fatih Türk ausgezeichnet. Die neuen Bundesverdienstkreuzträger „setzen sie sich für Teilhabe und Integration, für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und für die Gleichstellung der Geschlechter im Sport ein“, so der Bundespräsident.
Und an Fatih Türk gerichtet: „Aus der Idee, mit Nachbarskindern Sport zu treiben, entstand die Sport- und Bildungsschule KAHRAMANLAR – Die Brühler Helden. Gründer und Kopf des Vereins ist Fatih Türk. Sein Ziel ist, verschiedene Sportmöglichkeiten anzubieten und gleichzeitig die soziale Integration durch Sport und Bildung zu fördern. Dank der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher und lokaler Sponsoren können Kinder im Verein verschiedene Sportarten ausprobieren und sich im musikalischen Bereich bilden.
Aber auch die Unterstützung im Umgang mit Ämtern und Nachhilfeunterricht werden angeboten. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei stets die individuelle Förderung. Fatih Türk kooperiert dafür mit der Stadt und mit Schulen, mit Kunst- und Musikschule sowie der Polizei. Darüber hinaus organisieren die Brühler Helden Kinder- und Spielefeste, Ausbildungsbörsen und Weihnachtswunschaktionen. Mittlerweile umfasst der Verein etwa 2.000 Mitglieder aus 45 Nationen.“ Lieber Fatih, es ist uns eine große Freude, Deinen Weg seit Jahren zu verfolgen und redaktionell immer wieder zu begleiten. Wir gratulieren sehr herzlich.
Nun wünschen wir Ihnen eine schöne Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einem guten Rutsch. Besuchen Sie den schönen Brühler Weihnachtsmarkt (unser Titelfoto), der bis zum 24.12. geöffnet hat inklusive verkaufsoffenem Sonntag am 22.12., unterstützen Sie unsere treuen Inserenten (vielen Dank!) und haben Sie einfach eine gute Zeit.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon 0 22 32 / 15 22 22 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mit der Eröffnung des Brühler Weihnachtsmarkt Ende November begann in Brühl quasi ganz „offiziell“ die Vorweihnachtszeit. Der beliebte Weihnachtsmarkt mit den vielen Verkaufsbuden, gastronomischen Angeboten und tollem Bühnenprogramm lockt viele Menschen in die Innenstadt und stimmt auf Weihnachten ein.
Zur Weihnachtszeit und zum Fest selbst besinnen sich ganz viele Menschen auf lieb gewordene Traditionen, die teilweise über Generationen hinweg gepflegt werden. Christbaum, leckeres Essen, Bescherung, viel Zeit mit der Familie: all das gehört für die meisten Menschen zum Weihnachtsfest dazu. Aber nicht nur das, sondern noch einiges mehr, wie uns die Leute bei unserer Umfrage erzählt haben.
Gerd Gille:
Wir haben unser Wohnzimmer sehr schön weihnachtlich geschmückt. Schon ab dem 2. Advent verbringen wir viel Zeit mit Freunden und der Familie. Da werden auch Weihnachtslieder gesungen. Sehr gerne besuchen wir auch die vielen schönen Weihnachtsmärkte in Brühl und in Köln, das ja in dieser Hinsicht die Nummer 1 in Europa sein soll. Auf dem Brühler Weihnachtsmarkt kaufe ich gerne Käse beim Holländer, der immer sehr nett ist und mich mit Namen anspricht. An Heiligabend wird ein gutes Essen gekocht. Und am Abend machen wir noch einen Spieleabend.
Weiterlesen: Umfrage: Welche liebgewordenen Traditionen pflegen Sie zur Weihnachtszeit?
„Frauenchor gibt großes Konzert im Advent“
Mit den festlichen Chorkonzerten mit dem Titel „Konzert im Advent“ stimmt der Frauenchor Brühl die Menschen in Brühl in der Schlosskirche St. Maria von den Engeln auf die Weihnachtszeit ein. Am Samstag, 14. Dezember um 19 Uhr und Sonntag, 15. Dezember um 17 Uhr kommt es unter der Leitung von Michael Wülker zur Aufführung des neuen Programmes. Wir haben uns mit Angelika Nunziante, der Sprecherin des Vorstandsteam und Waltraud Rühl, der Ehrenvorsitzenden des Frauenchor Brühl 1990 e.V., unterhalten.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Waltraud Rühl und Angelika Nunziante
„Neues Projekt zur Integration und gegen Einsamkeit“
(tg) Nach wie vor kommen viele Flüchtlinge aus den Krisenregionen dieser Welt nach Deutschland und nach Brühl, vor allem aus Ländern wie Syrien und der Ukraine. In Brühl-Heide leben 40 Geflüchtete überwiegend aus Syrien auf engem Raum in der dortigen Turnhalle zusammen. Sie werden schon seit einem Jahr ehrenamtlich von Monika Schulte betreut.
Die positiven Erfahrungen, die Monika Schulte im täglichen Umgang mit den Geflüchteten gemacht hat, ließen in ihr die Idee reifen, ein weiteres gesellschaftliches Problem gemeinsam mit Daniela Kilian, der Integrationsbeauftragten der Stadt Brühl, anzugehen. Das Problem der Einsamkeit vieler Menschen. Wie das miteinander verknüpft werden kann, schilderten sie im Gespräch mit dem Bilderbogen.
BBB: Frau Schulte, wie kam es dazu, dass Sie sich ehrenamtlich für die Belange von Flüchtlingen einsetzen?
Monika Schulte: Ich bin seit drei Jahren in Frührente und habe ein Projekt gesucht, in das ich mich einbringen konnte. Eigentlich wollte ich mich für die Bedürfnisse von Senioren engagieren. Ich habe mich dann im vergangenen Jahr im Ehrenamtsportal der Stadt Brühl registriert. Daraufhin kam Charlotte von Eynern, die Ehrenamtskoordinatorin für Neuzugewanderte, auf mich zu. Die Idee des Engagements für Geflüchtete gefiel mir auch. Denn ich wohne in Brühl-Heide nicht weit entfernt von der Turnhalle, in der aktuell rund 40 Geflüchtete leben. Es sind alles junge Männer ganz überwiegend aus Syrien, aber auch aus der Türkei oder dem Iran.
BBB: Und Sie hatten keine Bedenken, ob dieses Umfeld zu Ihnen passt?
Weiterlesen: Fünf Fragen an Monika Schulte und Daniela Kilian
Seit zwei Jahren ist Brühl eine offizielle Fair Trade Stadt. Über 30 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Schulen und Kirche machen mit und handeln mit Fair Trade Produkten. Der Brühler Bilderbogen stellt sie in der neuen Serie vor.
Twenty2 Concept Store
Vor drei Jahren eröffnete Shima Nocera in bester Innenstadtlage (Markt 22) ihren Twenty2 Concept Store, in dem sie eine ungewöhnliche Geschäftsidee umsetzt. Denn sie verbindet darin auf 350 qm den Betrieb eines glutenfreien Cafés mit einer Mode Boutique.
„Als erfahrene Modeberaterin habe ich ein Konzept entwickelt, um meinen Kunden ein außergewöhnliches Shoppingerlebnis zu ermöglichen“, sagt Shima Nocera. „Während des Einkaufsbummels können sie bei mir einen guten Kaffee trinken und sich mit einem leckeren Frühstück stärken. Auf eine gesunde Ernährung lege ich großen Wert.“
Nicht nur gesund sind die Produkte, die im Café angeboten werden. Die Chefin achtet bei der Zubereitung der Speisen auch auf ausschließlich hochwertige Zutaten und, wann immer es möglich ist, Bio Qualität und auch auf Fair Trade Produkte. Ausgesuchte Limonaden, Kaffee- und Teesorten, Bio-Ingwer, Bio-Eier, Bio-Bananen und vieles mehr. „Wir legen großen Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Fair Trade, auch wenn wir dadurch etwas teurer sind“, sagt Shima Nocera. Aber die Kunden gehen den Weg mit und sind bereit dazu.
Im Café des Twenty2 gibt es eine kleine Karte mit leckeren (und teilweise auch veganen) Frühstücksangeboten sowie belegten Brötchen, Crêpes und auch sechs Sorten Eis. „Das Twenty2 Concept Store ist für mich nicht einfach nur ein Geschäft, sondern vor allem Leidenschaft und Überzeugung“, meint Shima Nocera. „Mit diesem Konzept möchte ich Eleganz, Genuss, Körperbewusstsein, Vitalität und Individualität miteinander verbinden.“
Im hinteren Teil des Geschäfts findet sich der Modebereich, in dem Damen- und Kinderbekleidung – häufig auch Fair Trade zertifiziert – und Lifestyle Produkte, Porzellan und Home-Accessoires angeboten werden.
Twenty2 Concept Store, Markt 22, 50321 Brühl, online unter https://twenty2.eu/
T4ALL
„T4ALL, das steht für Together for all, zusammen für alle“, erklärt Astrid Pfeifer. Seit acht Jahren besteht bereits die Schülerfirma T4ALL an der Europagesamtschule Brühl, die auch eine Fair Trade Schule ist. Gegründet wurde sie im Jahr 2016 von Klaus Sautmann, der 2020 leider verstorben ist. Seitdem betreut Astrid Pfeifer, Studienrätin für Mathematik und Geografie, die Gruppe von rund 20 engagierten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 13 in der Schulprofilgruppe „Schule der Zukunft“.
Sie verkaufen an der Schule und bei Anlässen wie dem Agendamarkt, Schulfesten und auch über den Weltladen Beutel oder T-Shirts in allen Größen und mit coolen Designs und Sprüchen. Diese werden in Indien unter Fair Trade Bedingungen hergestellt und in Deutschland vom zertifizierten Unternehmen „3 Freunde“ vertrieben. Die Schülerinnen und Schüler sind mit Feuereifer dabei und unterstützen den guten Zweck auch ganz praktisch. „Wir batiken die T-Shirts und nähen die Etiketten selbst an“, sagt Viktoria Grass, die zusammen mit Marwa Naqibi zu den ältesten Mitgliedern der Gruppe gehören.
„Uns ist wichtig, dass wir mit dem Projekt aktiv die Entwicklungshilfe fördern“, meint Marwa. „Wir verkaufen klimaneutrale T-Shirts in unseren Designs. Sie bestehen aus ökologisch produzierter Baumwolle und werden fair produziert.“ Dass die Menschen in Indien von den besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen profitieren, findet auch Anna Pielken aus der 7. Klasse wichtig. Sie berichtet, dass „sich gerade die Beutel gut verkaufen“.
Einmal im Monat treffen sich die Schülerinnen und Schüler, die aktuell nach weiteren Verkaufsmöglichkeiten Ausschau halten und sich auch freuen würden, wenn sie künftig von Brühler Künstlern unterstützt würden. Denn ein paar neue Designideen für die T-Shirts wären sehr willkommen. Also liebe Künstler, bitte melden. T4ALL ist ein Projekt der Europagesamtschule Brühl. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 420 Jahren Letzter Hexenprozess
Wer durch das Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik geht, dem fällt sicherlich der kurze Zusatztext am Straßenschild der Anna-Schmitz-Straße auf. „Als Hexe in Brühl verbrannt – 1604“. Werfen wir einen kurzen Blick auf den letzten Hexenprozess in unserer Heimatstadt: dieser endete am 1. Dezember 1604 mit Verurteilung und Hinrichtung von Anna Schmitz. Unter der damals üblichen Folter hatte sie gestanden, mit Luzifer im Bunde gewesen zu sein, und das Vieh ihres Bruders in den Tod getrieben zu haben. „Peinliche Befragung“ wurde diese ganz besondere Verhörmethode damals genannt. Der Abschluss der Prozessakten lautete damals wie folgt: „Darüber ist beharrlich verplipen, also darauff hingerichtet worden Anno 1604 den 1 ten Decembris. Heinrich Mol, Gerichtsschreiber zu Bruel.“
Vor 130 JahrenAntrag für die Kleinbahn
Verlagssonderveröffentlichung
„Ätherische Saunaöle ohne Zusätze“
Seit dem 1. Juli ist Fabian Richartz der neue Leiter des Brühler KarlsBades. Der Nachfolger von Bernd Wüster, der zuvor 35 Jahre lang erfolgreich die Geschicke leitete, blickt auf ein gutes Jahr 2024 zurück und empfiehlt allen KarlsBad-Gästen den Besuch des Saunabereiches. „Der Saunagang stärkt das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem.
Besonders in der kalten Jahreszeit trägt die Wärme zum Wohlbefinden bei“, sagt der 34 Jahre alte neue Chef.
BBB: Herr Richartz, wie zufrieden sind Sie mit dem KarlsBad-Jahr 2024 insgesamt?
Fabian Richartz: Wir sind sehr zufrieden. Trotz des durchwachsenen Sommers blieb die Gästeanzahl des Freibads auf Vorjahresniveau und auch unsere Saunaveranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir haben wichtige Investitionen in den Erhalt und in die Zukunft unseres Bades bereits umgesetzt beziehungsweise angestoßen. Was mich besonders freut: Ich erlebe ein hoch motiviertes Team, das jeden Tag alles für den Betrieb des Bades und die Zufriedenheit der Gäste gibt.
BBB: Welche Besonderheiten und Neuerungen gibt es im Saunabereich?
Weiterlesen: Fünf Fragen an KarlsBad-Leiter Fabian Richartz (Promotion)
(tg) Bernhard Schumacher wurde 1965 in Frankfurt am Main geboren. Nach seiner Ausbildung zum Erzieher arbeitete er eine Zeit lang in einem Kinderheim, bevor er sich 1998 selbstständig machte. Zusammen mit seiner Frau Ulla gründete er in Brühl das „Schumaneck Kinderhaus“, in dem zunächst sechs Kinder ein neues Zuhause fanden, die nicht mehr in ihren Familien leben konnten, weil sie dort großes Leid erfahren hatten.
Dank des großen Engagements, der Empathie und persönlichen Hingabe konnten die Schumachers weitere 15 Einrichtungen mit insgesamt 72 Plätzen schaffen. 2019 suchte Bernhard Schumacher eine neue Herausforderung und übergab die gemeinnützige GmbH an die nächste Generation. Seitdem hat er die pädagogische Leitung bei der Stabil GmbH in Brühl übernommen und kümmert sich u.a. um Wohngruppen mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen.
Bereits vor 25 Jahren wurde Bernhard Schumacher Mitglied in der SPD, „wie meine ganze Familie auch. Auch wenn es Tage gibt, an denen es schwer fällt, ihr treu zu bleiben.“ Sie ist seine politische Heimat. „Ich will helfen, viele Errungenschaften der SPD zu bewahren und weiterzuentwickeln“, sagt der 59-Jährige. Für die Brühler SPD sitzt er seit 2020 im Rat der Stadt. Er ist Vorsitzender des Jugendhilfe-Ausschusses und Mitglied in den Ausschüssen für Inklusion, Integration und Verkehr/Mobilität. „Die Arbeit macht mir großen Spaß.“
Nachdem Dieter Freytag ankündigte, nicht noch einmal für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, fiel die Wahl auf Bernhard Schumacher als Bürgermeisterkandidaten der SPD bei der Kommunalwahl im nächsten September. Er will sich für eine vitale und lebendige Stadtgesellschaft und Stadt einsetzen und sie auch mit neuen Mobilitätskonzepten in Zeiten des Klimawandels weiterzubringen. Dabei will er alle Menschen und ganz besonders auch junge Menschen mitnehmen.
„Die Politik in Brühl zeichnet aus, dass sich die demokratischen Parteien in der Sache hart streiten können, danach aber auch bei einem Kölsch ein offener Austausch erfolgt“, sagt Bernhard Schumacher. Für den Bürgermeisterposten glaubt er dank seiner Erfahrungen als Pädagoge und kaufmännischer Leiter einer GmbH gute Voraussetzungen mitzubringen. Dass er nun Kandidat der SPD ist, empfindet er als „große Ehre“.
Ich lebe in Brühl seit ....
20 Jahren, erst in der Ludwig-Jahn-Straße und seit 2020 in Brühl-Vochem.
Liebe Leser,
nach insgesamt fast 30 Jahren Kleinkunstfestival endet in diesem Herbst eine liebgewordene Tradition in Brühl. Die Kulturgarage schließt ihre Pforten. „Liebe Freunde der Kulturgarage, nach 14 erlebnisreichen Jahren haben wir uns schweren Herzens entschieden, das beliebte Kleinkunstfestival in unserem Autohaus nicht fortzuführen. Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, Organisatoren und Mitwirkenden der Stadt Brühl und den fantastischen Künstlerinnen und Künstlern für die stimmungsvollen Abende. Auf ein Wiedersehen bei einem der vielen alternativen Veranstaltungen des Kulturamtes der Stadt Brühl. Bis dahin, Hardy Offizier und das gesamte Team des Autohauses Offizier.“
Hardy Offizier hatte im Jahr 2009 die Kulturgarage erstmals ausgerichtet und das 15 Jahre zuvor von Hans-Jörg Blondiau entwickelte Konzept übernommen, Kleinkunstveranstaltungen in Brühl an einem ungewöhnlichen Ort auszurichten. War es beim Steinmetz Blondiau noch die über 100 Jahre alte Werkstatt in der Mühlenstraße, in der 15 Jahre lang das „Werkstattfestival“ in uriger Atmosphäre stattfand, so war es bei Offizier die Garage, in der ansonsten Automobile repariert werden.
Den Künstlern gefiel diese Abwechslung sehr. Im Laufe der Jahrzehnte kamen unzählige Musiker, Bands, Liedermacher, Comedians, Kabarettisten oder Akrobaten, gestandene Profis ebenso wie herausragende Nachwuchstalente. Sie werden auch weiter nach Brühl kommen, dann aber auf den bewährten „ganz normalen“ Bühnen der Stadt auftreten. Den Anfang machen Andrea Volk und Konrad Beikircher, die eigentlich für die Kulturgarage vorgesehen waren.
Im November zeigt sich wieder einmal die enorme musikalische Vielfalt in Brühl in ganz vielen ganz unterschiedlichen Konzerten. Wir berichten über die Kickass Bastards, die Donie Band, Eufonia, 2von3 und weitere Events. Neue Wege geht die Ortsgemeinschaft in Brühl-Ost, die ihren Weihnachtsmarkt erstmals in St. Stephan veranstaltet.
Und schließlich stellen wir Ihnen nach Dr. Marc Prokop für die CDU in der September-Ausgabe nun mit Simone Holderried die Kandidatin der Grünen in unserem Fragebogen vor. Wer für die SPD ins Rennen gehen wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon 0 22 32 / 15 22 22
Fax 0 22 32 / 15 22 21
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Am 11.11. um 11:11 Uhr fällt überall im Rheinland wieder der Startschuss in eine neue Karnevalssession. In Brühl steht sie diesmal unter dem Motto „Fastelovend im Blod, Konfetti em Hätze, m‘r Bröhler losse et richtig fetze“. Alleine im November gibt es bereits mehr als ein Dutzend Karnevalsveranstaltungen, wie wir dem Kalender des Festausschuss Brühler Karneval entnehmen können. Da sollte für jeden Jecken etwas dabei sein. Aber richtig krachen lassen es die Brühler wohl erst an den tollen Tagen ab Weiberfastnacht, wie wir bei unserer Umfrage in der Brühler Fußgängerzone erfahren haben.
Uli Küpper:
Ich bin so „mitteljeck“. Ich nehme gerne am Karnevalstreiben teil, meine Frau sucht unsere Kostüme aus. Zuletzt gingen wir als bayrisches Paar. Den Närrischen Elias in der Innenstadt schauen wir uns gerne an und auch die eine oder andere Sitzung besuchen wir.
Weiterlesen: Umfrage: Kurz vor dem Sessionsbeginn am 11.11. – Wie jeck sind Sie auf Karneval?
„Wir bieten eine laute Show für Jung und Alt"
Die Brühler Rockband „Kickass Bastards“ feiert in diesem Monat ihr zehnjähriges Bestehen. Das Motto der Band „We are proud and loud“ füllen Udo Dederichs (Gesang), Nils Nissen (Leadgitarre), Michael Neubauer (Rhythmusgitarre), Christian Schulz (Bass) und Uwe Schunk (Schlagzeug) immer wieder mit Leben, am 16. November auch wieder in der Gaststätte „Zum Stadion“ in Brühl. Wir haben uns mir dem Bandgründer Uwe „Schunky“ Schunk unterhalten.
„Eine spontane Idee“ sei es gewesen, am 1. November 2014 die neue Band zu gründen, erzählt Uwe Schunk. Er war vorher Schlagzeuger bei „Häppy Metal“, dort ausgestiegen und nun auf der Suche nach Alternativen und Gleichgesinnten. Die fand er über Annoncen in Fachblättern. Fehlte nur noch ein Name.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Uwe Schunk von den Kickass Bastards
(tg) Es tut sich viel in Brühl-Ost. Am 30. November steht mit dem eigenen Weihnachtsmarkt ein weiterer Höhepunkt an. Zu verdanken ist das vor allem auch der Ortsgemeinschaft Brühl-Ost, die vor neun Jahren von Hans-Hermann Hürth, Bea Reusch und einigen Mitstreitern gegründet wurde und viel bewegt hat. Wir haben uns mit den beiden über den Weihnachtsmarkt, den Bürgerpark, den Heimatpreis und die weiteren Pläne der OG unterhalten.
BBB: Herr Hürth, bereits in wenigen Wochen findet der 4. Weihnachtsmarkt in Brühl-Ost statt. Was erwartet die Besucher am neuen Standort bei St. Stephan?
Hans-Hermann Hürth: In diesem Jahr gehen wir mit unserem Weihnachtsmarkt, den wir bereits zum vierten Mal veranstalten, neue Wege. Er findet nun am 30. November von 14 bis 21 Uhr auf dem Parkplatz von St. Stephan statt und bietet ein tolles Programm. Wir planen mit 24 Ständen in drei Reihen und einem guten Mix an weihnachtlichen Angeboten mit Schmuck, Basteleien, Pullovern und vielem mehr. Es wird selbstverständlich Glühwein geben, eine Feuerzangenboule, Würstchen und Fritten und weitere Speisen und Getränke. Zudem gibt es eine Nikolausbescherung für Kinder und auch ein musikalisches Programm mit dem Senatschor, dem Trompeten-Ensemble der Kunst- und Musikschule sowie ab 18 Uhr dem Auftritt der Rhingpirate mit kölscherWeihnacht. Es wird schön. Die Überschüsse des Bazars des Weihnachtsmarktes werden wie in den Vorjahren für gute Zwecke gespendet.
BBB: Auch die Planungen für den Park in Brühl-Ost schreiten voran. Wie ist der Stand der Dinge, Frau Reusch?
Seit zwei Jahren ist Brühl offiziell eine Fair Trade Stadt. Gerade erst wurde der Status erneut bestätigt. Über 30 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Schulen und Kirche machen mit und handeln mit Fair Tade Produkten. Der Brühler Bilderbogen stellt sie in der neuen Serie vor.
Weiterlesen: Fair Trade Stadt Brühl - Diese Läden gehören dazu
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 710 Jahren
Krönungsreise
Im Jahr 1314 wurden mit dem Wittelsbacher Ludwig und dem Habsburger Friedrich fast zeitgleich zwei deutsche Könige gekrönt. Dass der Kölner Kurfürst Heinrich II von Virneburg dabei „auf das falsche Pferd“ setzte, konnte er am 25. November dieses Jahres freilich noch nicht ahnen. Von seiner bevorzugten Residenz Brühl aus, machte der Regent sich auf den Weg nach Bonn, und krönte dort Heinrich den Schönen von Österreich. Der Kurfürst hatte Brühl seinerzeit besonders in kriegerischer Hinsicht sehr gut ausgebaut, benutzte er seine Streitmächte doch vor allem als Schutz und Waffe gegen das ihm „untreu“ gewordene Köln. Beinahe zeitgleich jedoch krönte in Aachen der Erzbischof von Mainz den bayrischen Herzog Ludwig – bekannt als Ludwig der Bayer, ab 1328 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches – ebenfalls zum deutschen König. Der Thronstreit dauerte mehrere Jahre an und fand in der Schlacht bei Mühldorf 1322 eine Vorentscheidung für die wittelsbachische Seite. Durch den Münchner Vertrag von 1325 wurde für kurze Zeit ein für das mittelalterliche Reich bislang völlig unbekanntes Doppelkönigtum festgelegt und der Thronstreit beigelegt.
Vor 290 Jahren
Kurfürstlicher Alltag
(tg) Simone Holderried wurde im Jahr 1969 in Aulendorf/Oberschwaben geboren und wuchs in Bad Saulgau auf. Nach dem Abitur studierte sie von 1990 bis 1995 in Tübingen Erziehungswissenschaften. Als Diplom-Pädagogin zog sie dann nach Köln und trat eine Stelle beim Bundesverband der Katholischen Landjugendbewegung in Bad Honnef an, wo sie als Referentin für die Themenbereiche Frauenpolitik und Gremienorganisation zuständig war. Das Rheinland gefiel Simone Holderried.
Bereits aktiv vertraut mit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wurde sie auch schnell „karnevalsjeck“. 2003 folgte der Umzug nach Brühl. „Wir waren auf der Suche nach mehr Grün und haben uns bewusst für Brühl entschieden“, sagt die verheiratete 55-Jährige. Auch wenn sie gelegentlich gerne Auto fährt, besitzt sie seit vielen Jahren keins. Sie mag die „kompakte Struktur Brühls, die Lebendigkeit der Stadt und die guten Verkehrsanbindungen“.
Nach sechs Jahren als Dozentin der Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg machte sich Simone Holderried 2012 als Supervisorin, Coach und Trainerin selbstständig. Sie berät Führungskräfte des mittleren und höheren Managements. Seit ihrer Jugend ist sie auch politisch aktiv. Sie setzte sich für ökologische Themen und die Gleichberechtigung von Frauen ein. 1996 wurde sie dann Parteimitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. 2020 wurde sie erstmals in den Brühler Stadtrat gewählt und direkt Fraktionsvorsitzende.
Folgerichtig wurde Simone Holderried nun vom Parteivorstand als Bürgermeisterkandidatin vorgeschlagen. Sie setzt sich dafür ein, die Lebensqualität in Brühl zu erhalten und zu stärken, die Innenstadt auch mit mehr schattigen Plätzen weiterzuentwickeln, attraktive Geschäfte in Brühl anzusiedeln und Wege zu finden, die Verkehrssituation für alle zu verbessern. „Da sehe ich noch viel Entwicklungspotenzial“, sagt sie.
Außerdem will sie Rahmenbedingungen schaffen, um ehrenamtliches Engagement besser zu unterstützen und die verwaltungsinterne Kommunikation zu verbessern. „Konflikte zu lösen und Interessenunterschiede auszugleichen, gehört zu meinen Stärken“, meint Simone Holderried.
Ich lebe in Brühl seit ....
2003 in Brühl-West. Wir hatten damals das Glück, ein Haus mit großem Garten zu finden.
Liebe Leser,
Social Media ist und bleibt ein spannendes Thema. Im besten Fall bringt es die Menschen zusammen. Alle profitieren von den Erfahrungen und Informationen anderer, es gibt einen respektvollen Austausch und lebendige Diskussionen. Auf Facebook gibt es mehrere Gruppen, die sich mit Brühler Themen befas-sen. Ein Beispiel dafür ist die Gruppe „Achtet auf Brühl“ mit über 3.400 Mitgliedern.
Alleine in den letzten Tagen wurden interessante Brühler Themen diskutiert. Über kommunale Wärmeplanung in Brühl wurde gesprochen, über den Sinn von einem eigenen Autokennzeichen oder einem eigenen Whatsup-Kanal für Brühl, über E-Scooter, mobic-Fahrräder, gesperrte Autobahnen oder Baustellen auf der Linie 18.
Leider kann Social Media aber wie wir wissen auch missbraucht werden mit Desinformationen, Fake News oder Hasstiraden. Gerade in Zeiten von Kriegen in der Ukraine oder in Nahost,
im Präsidentschaftswahlkampf in den USA oder dem alarmierenden Zuspruch rechtsextremer Parteien hierzulande müssen wir extrem aufpassen, wie seriös die vermeintlichen Informationen sind.
Die täglichen Nachrichten sind aktuell alles andere als erfreulich. Umso mehr konzentrieren wir ins im Bilderbogen diesmal auf positve Themen. Positiv ist das 75-jährigen Bestehen der Brühler Gebausie, die mit ihren 2.200 bezahlbaren Wohnungen für viele Menschen in Brühl einen wichtigen Beitrag leistet. Wir haben mit Gebausie-Geschäftsführer Thomas Isele gesprochen. Positiv ist das Engagement von Julian Wortmann (im großen Bild auf dem Cover), der sich für queere Menschen in Brühl einsetzt, mit anderen Mitstreitern den ersten Brühler CSD durchführte und unseren Fragebogen ausfüllte.
Positiv ist auch das 50-jährige Bestehen der Fotografischen Arbeitsgemeinschaft Brühl, die schon bald wieder wie so oft in der Vergangenheit eine schöne Fotoausstellung im Brühler Rathaus zeigen wird. Wir stellen den Fotoclub ausführlich vor. Positiv sind auch das Comeback des Brühler Theater Teams, die neue Ausstellung des Brühler Kunstvereins und die Verleihung der Ehrenplakette an verdiente Brühlerinnen und Brühler.
Über all das und noch viel mehr berichten wir in dieser Ausgabe, bei deren Lektüre wir Ihnen viel Spaß wünschen.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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